Rheumatische Herzkrankheit

Das wichtigste in kürze

 

Durch den rigorosen Einsatz eines Antibiotikums zur Therapie von Streptokokkeninfekten der Rachenmandeln sind das Rheumatische Fieber und damit auch seine Folgekrankheit die Rheumatische Herzerkrankung in unseren Kreisen weitgehend verschwunden. Aber es gibt sie noch, vor allem auch bei Einwanderern aus medizinisch ungenügend versorgten Gebieten und 'Antibiotikum-Gegnern'.

Die Rheumatische Herzkrankheit ist in Europa selten  geworden. Sie ist eine Spätfolge der nicht mit einem Antibiotikum behandelten Streptokokkeninfektion. Es tritt meist im Kindesalter (4-10 Jahre) auf, kann aber auch beim Erwachsenen auftreten. Das akute rheumatische Fieber äussert sich in der Regel aus einer Kombination der folgenden Symptome:  vorübergehende Gelenksentzündungen (Arthritiden), Entzündungen des Herzens und der Herzklappen, Befall des zentralen Nervensystems (Sydenham chorea) und Hautrötungen.

Wird die Streptokokkeninfektion nicht antibiotisch behandelt, so bilden sich grosse Mengen an Antikörper und diese können über Kreuzreaktionen das Bindegewebe der Herzklappen angreifen. Die Folge sind Verengungen der Herzklappen (Mitralklappenstenose) und/oder meist eine primär undichte und erst später verengte Aortenklappe. 

   

Planimetrierte Öffnungsfläche der Mitralklappe (mittelschwere Stenose)

Obenstehend sehen Sie nach dem Klicken auf das linke Bild ein Video der verengten Mitral- und fibrosierten und undichten Aortenklappe. Am Bild rechts zeigt der Farbdoppler die hohe Beschleunigung des Blutes beim Einfluss in die linke Kammer (M inflow) und das durch die Aortenklappe während der Diastole zurückfliessende Blut (AI).

Wie bereits anderswo erklärt, ist die Therapie der Mitralklappenstenose zumindest vorübergehend die Mitralklappen-Valvuloplastie. Klicken Sie auf das Bild unten rechts um den von der Leiste aus über die untere Hohlvene in den rechten Vorhof vorgeschobenen Ballon zu sehen, der durch ein kleines Loch in den linken Vorhof und von dort in die Mitralklappe geschoben wurde (s. Schema links). Sobald die Mitte des Ballons stabil auf Klappen-höhe liegt, wird der Ballon aufgedehnt. Man erkennt die Verengung der Mitralklappe an der Einschnürung des Ballons und kann sehen, wie die Einengung aufgedehnt wird.

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